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Kurz vor dem ehemaligen VEB Papierfabrik Greiz (Heute Canatex) führte bis vor etwa 50 Jahren der so genannte Julienstieg auf die bewaldete Anhöhe der „Schönen Aussicht", ein heute leider verfallener Felsenpfad. (Selbst den ältesten Greizern dürfte kaum noch be­kannt sein, dass dieser Aussichtspunkt mit dem umfassenden Blick auf die Greizer Neustadt vor der Jahrhundertwende den viel anheimelnder klingenden volkstüm­lichen Namen „ 's Guckkästel" führte. Die idyllisch-beschaulich anmutende Bezeich­nung mag den Ohren der Greizer Stadt­väter nicht vornehm genug geklungen haben und musste einem aufkommenden Modenamen weichen). Von hier aus gelangt man zum Köhler­steig und weiter zum Hohenstein mit seiner fast 80 m jäh abfallenden Prall­wand hinter der Papierfabrik. Der schat­tige Waldpfad führt dann weiter, hoch über dem rechten Göltzschufer so man­ches Seitentälchen der Irchwitz- Reinsdorfer Flur überquerend — zu der Felspartie der Köhlerspitze mit dem Blick auf die Göltzschtalstraße und das hier auslaufende Stopp- Bach­tal. Dieses landschaftlich reizvolle Gelände zwischen dem Hohenstein und der Köhler­spitze war um die Jahrhundertwende be­vorzugtes Wohngebiet eines absonder­lichen und eigenbrötlerisch lebenden Freundespaares, den damaligen Greizern bekannt unter dem Namen „Lieb und Finger", die Greizer Höhlenbewohner. Hier, unter den Fittichen von Mutter Grün, spielte sich eine Reihe von Jahren (bis zu ihrem Tod) deren Leben ab: nach der Lebensweise der Menschen grauer Vorzeit, unter primitivsten Verhältnissen, in Felsen­höhlen hausend, unter Verzicht auch der bescheidensten Ansprüche auf wohnliche Bequemlichkeit, abhold aller Zivilisation und menschlicher Kultur! Diese freiwillig eingenommene Sonderstellung in der menschlichen Gesellschaft trug den beiden Sonderlingen als Höhlenbewohnern den zweifelhaften Ruf einer lokalen „Berühmt­heit" ein.
Mit ihrem bürgerlichen Namen hießen sie Flach und Fretzschner. Der ältere von bei­den (auf dem Foto links), Johann Gottlieb Flach, kurz „Lieb" genannt, war von hoher, schlanker Gestalt, Leineweber von Beruf, und am 16. Dezember 1843 in Arnsgrün (jetzt Kreis Zeulenroda) ge­boren. Sein Wohnpartner Johann Heinrich Fretzschner war von kleinerer, ge­drungener und etwas korpulenter Statur, nicht unähnlich dem später aufkommen­den Spaßmacherpaar Pat und Patachon. Er stammte aus Cossengrün, wo er 1850 das Licht der Welt erblickte. Ein über­mäßig langer Zeigefinger trug ihm seinen Spitznamen ein. Fretzschner hinkte seit einem Unfall, den er als Steinbrucharbei­ter in den Rentzschmühler Grünsteinwer­ken erlitten hatte. Von ihrem Wohngebiet am Fuße des auf Irchwitzer Flur liegen­den Hohensteins aus wechselten sie manchmal auf den bewaldeten Hang des gegenüberliegenden Göltzschberges, jen­seits der Göltzsch. Bald hier, bald drüben waren sie wunschlos glückliche Bewohner mehrerer heute nicht mehr zugänglicher Höhlen oder weiter in den Berg getriebe­ner Felsüberhänge vorausgesetzt, der behelmte Hüter des Gesetzes störte nicht ihren Frieden in der Stille idyllischer Wald­einsamkeit. Außer den „Zweit-" und „Drittwohnungen" hatten sie noch ihr festes Domizil unterhalb des Hohensteins, mehr ein überhängender Felsen mit weit vorgeschobenem Felsendach, das ihnen vor Wind und Regen Schutz bot. Der Winter mit Frost und Schnee bereitete freilich ihrem Höhlenleben für einige Mo­nate ein Ende. Er zwang die beiden Naturapostel, die strohgepolsterte Holz­pritsche ihrer kalten Höhle mit einem warmen Winkel im Kesselhaus der Papier­fabrik zu vertauschen; ein Wohnrecht, das. ihnen der Heizer auf Anweisung einer mit­leidigen Seele einräumte . . . Dieses romantische Wohnidyll zweier Jün­ger von Allmutter Natur war jahrelang das Ziel vieler Greizer und Mylauer Sonn­tagsspaziergänger, ja ganzer damaliger Vereine! Traf man die beiden Natur­menschen vor ihrer Höhle sitzend, ließen sie sich als die Verfechter einer natürlichen Lebensweise nach der Rousseauschen These „Zurück zur Natur!" bestaunen und ausfragen, ja sie erteilten bereitwillig ein mit Witz und Laune gewürztes Interview. Einen Teil ihrer anspruchslosen Haushalts­führung bestritten sie vom Verkauf von Ansichtskarten, die als Sammelobjekt einer heimatlichen Kuriosität reißenden Absatz fanden, Ein solches Foto zeigt die beiden vor ihrer Wohnhöhle sitzend, wie sie sich auf einer aus Steinplatten errichteten Kochstelle ihr Essen bereiten. Auf diesem alten Amateur­foto erkennt man zwischen ihnen das trau­liche Stillleben von irdenen und eisernen Töpfen, Blechdosen, Bratheringsbüchsen und einen alten Filzhut, und als einziges Requisit bürgerlichen Komforts den an einem Baum aufgehängten Regenschirm mit dem Staatsrock des einen Höhlenbe­wohners.
Ihr Leibgericht war Katzenfleisch (!) mit Reis, auch Hundebraten zählte zu ihren Leckerbissen. Vor den Nachstellungen die­ser Spezialisten gastronomischer Tafelfreu­den soll damals keine Katze und kein umherstreunender Köter in Greiz-Irchwitz oder der Neustadt sicher gewesen sein!! In einem stets mitgeführten Quersack ließen sie ihre Beute verschwinden. Wo­chentags konnte man die beiden Unzer­trennlichen oft auf Treppenstufen von Neustadthäusern sitzend antreffen, wo sie als Lohn für das Verrichten von aller­lei Gelegenheitsarbeiten (Gartenarbeiten, Holzhacken) ein von den Hausbewohnern gereichtes Mittagessen einnahmen, Meist aber gingen sie ihrem Erwerb als Gelegenheitsarbeitergetrennt nach. Dann wartete einer vor dem damaligen Kaufladen von J. S. Kother (heute HO-Molkereiprodukte Ecke Pusch­kinplatz Brauhausgasse) auf die vorüber­fahrenden Kohlenwagen, denen er bis vor die Hauskeller folgte. Hier bot er sich dann der Hausfrau als willkommener Hel­fer an ...
Da die beiden harmloser Natur waren, erfreuten sie sich bei ihrer Stammkund­schaft als willige „Stützen der Hausfrau" allgemeiner Beliebtheit, die gelegentlich auch amouröser Art gewesen sein soll (daher ihre Devise: Getrennt arbeiten und amüsieren — vereint speisen!). Es gereicht ihnen aber zur Ehre und zum guten Ruf, dass sie ihren Lebensunterhalt weder durch Betteln, noch durch Diebstahl bestritten, auch nie einem ihrer Mitmenschen ein Leid zufügten oder gar mit dem Gesetz in Konflikt kamen. Doch ein Schatten fiel auf den scheinbar so reinen Tugendschild ihres Landstrei­cherlebens. Den Schatten, der auf den scheinbar so reinen, Tugendschild des Landstreicher­daseins von „Lieb" und „Finger" fiel, verursachte der Schnaps. Gebranntes Wasser galt ihnen als der Inbegriff höch­sten Lebensgenusses, dem sie in jeder Menge frönten. Oft erschienen sie als Frühaufsteher schon frühmorgens 4.30 Uhr vor dem v Knollschen Laden im nahen Irchwitz, trommelten den Ladeninhaber aus dem Schlaf und genossen hier für einen Groschen ihren „Morgentrunk" in Gestalt eines Faustpinsels „Nordhäuser". Ein geräucherter Hering für das gleiche Geld sorgte für neuen Durst, den mit Bier zu löschen sie unter ihrer Land­streicherwürde hielten. Dem Besucher dieses Göltzschtalidylls bot sich besonders sonntags, wenn die beiden „zu Hause" waren, ein inter­essanter Einblick in ihre steinzeitlich an­mutende „Wohnkultur". Der einzige „Komfort" ihres „Eigenheims" bestand aus einigen Bildern an der Höhlenwand, wenigen gespendeten Töpfen und Brat­heringsbüchsen, aus denen sie „speisten" und zwei nach Art von Holzpritschen ge­zimmerten Gestellen, die ihnen als Schlaf­gelegenheit dienten. Ein seitlich vom Höhleneingang als Vorgärtchen gedach­tes Blumenbeet stand unter Liebs Pflege und dürfte als eine Spur von Ästhetik dieser Jünger von Mutter Natur zu deuten gewesen sein. Dort lag auch ihre aus Feldsteinen errichtete Kochstelle. Das Aufwaschen und dos Aufräumen ihres vielseitig verwendeten „Küchenge­schirrs" war nicht ihr Fall. Wenn sie selten im Jahr am nahen Göltzschufer großen Waschtag hatten, konnte man allerlei wunderliche Seltsamkeiten von Unterwäsche lustig im Winde flattern sehen. Trotz der nahen Wasch- und Badegelegenheit „fließend Wasser" vor dem Hause betrachteten sie das Waschen als lästigen Luxus.
Der Winter mit Eis und Frost bereitete freilich alljährlich ihrem sorglosen Leben für einige Monate ein Ende. Er zwang die beiden Naturapostel, die laubge­polsterte Schlafpritsche ihrer kalten Wohn­höhle mit einem warmen Winkel im Kesselhaus der damals noch bestehenden alten Papiermühle zu vertauschen, den ihnen der Heizer auf Anweisung einer mitleidigen Seele einräumte. Dieses beschauliche Dasein fand mit dem Wechsel in der Besetzung der Gendarmeriestationen Irchwitz und Kurtschau ein jähes Ende. Der Irchwitzer Gendarm Weise, den die beiden ihren „Hauswirt" nannten, wurde nach Kurt­schau versetzt. An seine Stelle trat der bei Zigeunern und Landstreichern ge­fürchtete Gendarm Ackermann.
Von Weise auf den bevorstehenden „Hauswirtswechsel" aufmerksam gemacht, beschlossen Lieb und Finger, dem un­gastlich gewordenen damaligen Reuß ä. L. den Rücken zu kehren und über der Göltzsch, auf sächsischem Gebiet in Kleingeraer Rittergutsflur, ein neues Quar­tier zu beziehen. Hier richteten sich die beiden „Emigranten" gegenüber der Pa­pierfabrik unter einem weit vorspringen­den Fels ein neues Domizil für die wär­mere Jahreszeit ein. Sie kamen jedoch vom Regen in die Traufe. Der Kleingeraer Förster, der die unangemeldeten „Mieter" in seinem Re­vier als lästige Ausländer betrachtete, reagierte sauer und benachrichtigte den Elsterberger Gendarm. Da sie keinerlei „Zuzugsgenehmigung" vorweisen konnten, bekamen sie Gelegenheit, einige Tage hinter schwedischen Gardinen über ihren Formfehler nachzudenken. In Sach­sen galt nämlich das Nächtigen im Freien als Landstreicherei. Nach ihrer Entlassung verließen sie schleunig wieder das so ungastliche Land der Sachsen und kehr­ten wieder zurück in ihre alte Wohnhöhle am Ufer der Göltzsch, wartend der Dinge, die da kommen werden. Doch es ereignete sich überraschender­weise nichts. Der neue gestrenge Hüter für Ordnung und Sicherheit drückte beide Augen zu und ließ die beiden wunder­lichen Alten unbehelligt. Wahrscheinlich hatte er von seinem Vorgänger Kunde erhalten, dass es unklug wäre, sich die Sympathie der beiden zu verscherzen. Sie zählten nämlich zur Stammkundschaft einiger zu dieser Zeit in Greiz noch be­stehenden Schnapsläden. Hier pflegten sich die Fechtbrüder der „Gesellschaft der Freunde der gemachten Arbeit" ein Stelldichein zu geben, um ihre Bettel­pfennige in billigen Fusel umzusetzen. Nur zu oft mag Lieb hier hinter das Ge­heimnis manches gelungenen Gauner­tricks seiner Zunftbrüder gekommen sein, auch Kenntnis von einem erst geplanten „Unternehmen" erlangt haben. Das Er­gebnis seiner Bespitzelung teilte er dann seinem zuständigen Ordnungshüter mit, der sich für den geleisteten Spitzeldienst mit milder Nachsicht erkenntlich zeigte. Manchmal lockte Lieb auch den Ahnungs­losen in seine Höhlenbehausung zum Nächtigen, wo ihn der heimlich benach­richtigte Gendarm nur festzunehmen brauchte. Wahrlich, ein seltenes Beispiel von vertrauensvoller Zusammenarbeit zwi­schen Obrigkeit und Vagabundentum! Einmal forderte auch St. Bürokratius Ein­haltung von Gesetz und Ordnung, als jene beiden nach Art gesitteter Staats­bürger für eine Nacht unter einem rich­tigen Dach zu schlafen hatten. Als einmal Volkszählung im Lande war, fiel das wachsame Auge des Ge­setzes auch auf die beiden Wohnungs­losen, und der lange Arm des Ordnungs­hüters scheuchte sie aus ihrer beschau­lichen Zweisamkeit; vorbei schien es mit ihrer idyllischen Abgeschiedenheit in freier Natur. Die Volkszählungsformulare forderten nämlich von jedem Bürger ge­naue Angaben über Straße und Hausnummer. Da aber „Mutter Grün" über keinerlei Wohnungs- und Straßenver­zeichnis verfügt, traf ein Weiser im Greizer Rathaus einen wahrhaft salomoni­schen Entscheid: man steckte die beiden am Tag der Zählung für eine Nacht ins Kittchen, zählte sie als Häftlinge und schenkte ihnen am nächsten Tag wieder die goldene Freiheit. Damit war dem Gesetz Genüge getan Einmal hatten Lieb und Finger ausge­kundschaftet, dass man einen im Greizer Marstall verendeten Gaul nach Heinrichs­grün geschafft und dort unter dem Schnee vergraben hatte. Er sollte dem Förster als Futter für die Füchse dienen. Mit noch einigen Kollegen ihrer Zunft, dem „Quark", dem „Ochs", dem „Leingbratt" und dem „Sauuhr", vier Greizer Origi­nalen, machten sie sich auf die heim­liche Suche nach dem Riesenbraten. Sie liehen sich einen breiten Zimmermanns­schlitten und beluden ihn mit dem ge­frorenen Tierkadaver, dem schon Kopf und Beine fehlten. Gut mit Reisig ge­tarnt, ging die Fuhre auf Schleichwegen durch die Stadt, immer auf der Hut vor dem wachsamen „Auge des Gesetzes". Im hinteren Teil ihrer Wohnhöhle gruben sie ein tiefes Loch. Es diente ihnen als „Pökelfaß". Der Tierrumpf wurde nun zerlegt, Stück für Stück mit Salz kon­serviert, und nun füllte sich die famose „Tiefkühltruhe" Schicht um Schicht. Ihr Fleischvorrat für den täglichen Bedarf war damit auf Wochen gesichert. Für die Sechs scheinen aber die Tage lukullischen Schwelgens keine Zeit ungetrübter Tafel­freuden gewesen zu sein. Einer ihrer Kol­legen, der „Quark", segnete bald dar­auf als Folge dieser „Pferdekur" das Zeitliche.Es wird erzählt, seine Komplizen hätten ihm die letzte Ehre erwiesen, indem sie versuchten, seine Leiche ohne Inanspruchnahme von Bestattungsforma­litäten über Irchwitz nach dem Reinsdorfer Friedhof zu tragen. Das geschah an einem bitterkalten Wintertag. Vor dem Irchwitzer Gasthof „Zum Goldenen Löwen" machten die Sargträger nach geheimer Verab­redung halt, setzten den improvisierten Sarg, aus ein paar Kistenbrettern gezimmert, die Finger steif vor Kälte, mitten auf die Straße und seufzten: „Mir kenne net weiter. Pfeif, mir lassen 'ne hier stieh." Das beobachtete hinter den Fenster­scheiben der Gaststube die den Sarg­trägern als gutherzige Seele bekannte Wirtin, die alte Gnaucks Marianne. Sie eilte vor die Haustür und fragte be­stürzt: „Wos is denn, ihr Leit? Wann bringt 'r denn do?" — „Ne Quark", war die lapidare Antwort, „ower mir lassen ne hier stieh, hadschee!" und machten Miene, sich wieder auf den Rückweg zu begeben. „Ower; ihr guten Leit, des gett doch net", jammerte die Wirtin, „wos kennt ich eich denn gaam?" - „Nu, en guten Seel'nwärmer, enne grüße Flasch' Nordheiser!" kam die Antwort der fünf wie aus einem Munde. „Die seilt ihr krieng", rief die Wirtin erleichtert, „trinkt eich warm, un schafft m'r när eiern ,Quark' fort!" Nachdem jeder einen tüch­tigen Kuhschluck getan hatte, nahmen sie die Leiche wieder auf und stapften durch den Schnee gen* Reinsdorf.
Die wohl allen Vagabunden eigene Vor­liebe für einen Schluck Feuerwasser aus Nordhausen nahm bei den beiden Unbehausten bald maßlose Formen an. Als der Lieb wieder einmal zu viel getrunken hatte, kam er auf dem nächtlichen Nach­hauseweg zu Fall und stürzte den steilen Göltzschtalhang hinab. Dabei riss er sich ein Ohr ab. Er begab sich in Selbst­behandlung und erreichte durch seine Dr.-Eisenbart-Kur, dass er sich einer Ope­ration unterziehen musste, von der er nie wieder genas. Im Arbeitshaus zu Alten­salz beschloss er am 15. Januar 1904 sein Leben.
Sein Komplize überlebte ihn ein Jahr, Am Morgen des 3. Januar 1905 fand man ihn nach einer bitterkalten Nacht am Greizer Hainberg erfroren auf. Seine Ruhestätte sollen ihn seine Zunftbrüder neben seiner Wohnhöhle bereitet haben; (was jedoch zu bezweifeln ist).
Wenn diese beiden „berühmt-berüchtig­ten" Greizer Originale einer vergangenen Zeit auch nicht wert sind, als bemerkens­werte Persönlichkeiten der Heimat der Nachwelt überliefert zu werden, so ver­dienen sie doch, als abschreckendes Bei­spiel eines verfehlten Lebens gezeigt zu werden. Diese auf der Schattenseite des Daseins Wandelnden lebten schließlich in einer Zeit, die sich mitschuldig machte an dem Schicksal solcher Menschen, da ihre Gesellschaft es nicht verstand, die sozialen Probleme ihrer Epoche zu lösen.

- nach Rudolf Schramm -


 
Kommentare (2)
Sven Kreher aus Buchwald schrieb: (2010-03-01 12:53:54)
Das vogtländische Goldmuseum in Buchwald (Sachsen) verfügt über eine große Sammlung an Dokumenten und Postkarten über Lieb und Finger, sowie Puppen der Beiden von Brunhilde Einenkel. Alle ernsthaften Interessenten an dem Thema sind herzlich zum Gespräch und Besuch ins Museum eingeladen. Ganz besonders gerne würde ich mit Ihnen, Herr Frieder Hums in Kontakt kommen. Infos zum Museum unter www.Vogtlandgold.de . Freundliche Grüße an alle Fans und Nachfahren der letzten Höhlenbewohner des Göltzschtal. Euer Sven Kreher
Frieder Hums aus Lekeryd/Schweden schrieb: (2008-04-06 11:59:18)
Das war ja interessant, etwas über seinen Urgrossvater im Internet zu finden. Ich kann mich noch daran erinnern, daß zu meinen Kindeszeiten im Greizer Museum eine Ecke um die beiden handelte. Bei einem Besuch in Greiz, Ende der 80-iger Jahre erkundigte ich mich danach, aber man wusste nichts mehr darüber. Ich habe um meine Verwandschaft zu Lieb auch erst spät im Leben erfahren, es war eine wohlgehütete Familienheimlichkeit. Interessant! Freundliche Grüsse von Frieder Hums, früher aus Pohlitz